Viele Menschen kommen zur Paartherapie, damit in den gemeinsamen Sitzungen der Partner/die Partnerin verändert wird.
Also mit der unausgesprochenen Idee, dass sich die Probleme lösen ließen, wenn der/die andere ANDERS wäre oder sich anders verhalten würde: „Wenn er doch nur aufmerksamer, zuvorkommender, kleiner, größer, schlauer etc. wäre, dann würden ich mich auch wieder wohl in unserer Beziehung fühlen“
oder „Wenn sie doch nicht immer so laut/leise, bestimmend, aufbrausend oder was auch immer wäre, dann könnte ich sie auch wieder so lieben wie früher“.
Aber so funktioniert es nicht. Partner und Partnerinnen lassen sich nicht formen, wie es gerade unseren Wünschen und Bedürfnissen entspricht. Partner/Partnerinnen sind so, wie sie nunmal sind.
Und eine Praxis für Partherapie ist kein Reparaturbetrieb.
In einer Paartherapie geht es vielmehr darum, uns mit uns selber auseinander zu setzen.
Was sind meine Wünsche und Bedürfnisse? Im Leben allgemein und in meiner Beziehung. Wie kann ich sie mir erfüllen? Was bin ich bereit, meiner Liebsten, meinem Liebsten zu geben? Was nicht?
Was hat es eigentlich mit mir zu tun, dass ich immer an die Decke gehe, wenn er nicht richtig zuhört oder sie sich nicht für meine Sachen interessiert?
Woher kommt eigentlich mein Einsamkeitsgefühl, das sich immer einstellt, wenn er/sie mir zu wenig Aufmerksamkeit schenkt oder zu wenig Zeit mit mir verbringen will? Und wie kann ich meine Bedürfnis „gesehen zu werden“ stillen, ohne es primär an meinen Partner/ meine Partnerin zu adressieren?
In einer guten Paartherapie bekommen sie Impulse dafür, sich selbst weiter zu entwickeln.
Anregungen, um alte Überzeugungen zu überprüfen und zu verändern. Bestärkung, Ihre Fähigkeiten für ein selbstbestimmtes Leben zu nutzen. Und Unterstützung darin, den Wünschen und Forderungen des/der anderen mit mehr liebevoller Gelassenheit begegenen zu können.
Einer der besten Sätzte, den ich meinen Klienten/Klientinnen mitgebe, um ihn als neue Haltung einzuüben, ist dieser: „Ich nehme sie/ihn wie er ist und bin dankbar dafür, was ich bekomme.“